Der Mann im Reifenhotel: Rädermanager Hans Tanner im Portrait
Hans Tanner verwaltet im Reifenhotel etwa 660 Räder und Reifen. Sauber gelistet und sortiert stehen sie bereit. Ordnung und Sauberkeit ist gefragt in seiner Tätigkeit.
Jeder neue Reifen hat eine Laufleistung von rund einem Jahr und wird ab einer Profiltiefe von 5 mm um weitere 3 mm nachgerillt. Ist der Reifen wieder abgefahren, wird er ein Mal rundum erneuert und aufgummiert. «Auf der Vorderachse setzen wir nur neue Reifen ein», betont Tanner.
Bei der Herstellung von runderneuerten LKW-Reifen werden 70 Prozent Rohöl gegenüber einem Neureifen, 75 Prozent weitere Rohstoffe und sogar 80 Prozent CO2 eingespart.
578 Reifen sind immer montiert. Zusammen mit den Felgen wiegt ein Reifen 90 kg. Das macht bei einem Gelenkbus nur für die Reifen stolze 900 kg. Im Oktober und um Ostern herrscht Hochsaison, da werden die Busse umbereift.
Der Wechsel bei einem Gelenkbus mit 10 Rädern dauert rund eineinhalb Stunden, einen Standardbus mit 6 Pneus schafft Tanner in einer Stunde exklusive Vor- und Nachbereitungsarbeiten.
- Kosten pro Reifen: 500 Franken
- Kosten Aufgummieren pro Reifen: 250 Franken
- Abrollumfang: 3 Meter
Sofern technisch möglich kontrolliert jeder Chauffeur bei Fahrzeugübernahme die Radmutter-Indikatoren und die Hülle der Reifen.
«Wir ersetzen rund vier Reifen pro Woche aufgrund von Fremdeinflüssen, die die Reifenstruktur beschädigt haben. Häufiger Randsteinkontakt (die Randsteine an behindertengerechten Haltestellen weisen eine Höhe von 22 cm auf), Fremdkörper und der ‹Stop and Go›-Gebrauch setzen einem Reifen am meisten zu», erklärt Tanner.
Die Anforderungen an die Reifen sind hoch. Optimale Spurhaltung auch bei starker Nässe und Schnee mit besonders geringem Abrollgeräusch und hohem Fahrkomfort werden erwartet. Ebenfalls sind eine hohe Lebensdauer und Laufleistung sowie ein geringer Rollwiederstand, um den Energieverbrauch tief zu halten, entscheidend.