
Vom Rufbus zum «On demand»-Verkehr
Der klassische strassengebundene öffentliche Verkehr beschränkt sich meist auf Standard- und Gelenkbusse. Entsprechend hoch sind die Beschaffungs- und Amortisationskosten. Dies schlägt sich im Preis pro Kilometer nieder, abgesehen von den Treibstoffpreisen. Insbesondere in Randregionen, in den Nebenverkehrszeiten oder auch nachts in Agglomerationen sind diese Busse dann meist zu gross und zu teuer.
Da liegt es auf der Hand, solche Angebote mit einem kleineren Fahrzeug bereitzustellen, z. B. mit einem Midibus. Werden noch weniger Passagiere transportiert, reicht ein Grossraum- oder ein normaler Personenwagen. Dies hilft, die Betriebskosten zu senken, macht die Flottenplanung aber nicht einfach. Die vbsh arbeiten hier mit verschiedenen Partnerunternehmen zusammen, die über geeignete Fahrzeuge und Personal verfügen.
Flexibler Fahrplan
Während am Tag meist ein fixer und dichter Fahrplan vorhanden ist, kann dieser in den Randzeiten ausgedünnt sein. Statt ein Fahrzeug aber fix auf die Runde zu schicken, könnte dieses auch nur dann fahren, wenn es benötigt wird. Was in Schaffhausen erst zehn Jahre in Betrieb ist, gibt es an anderen Orten schon lange. Der «Rufbus» oder das «Ruftaxi» sind die ausgedeutschten Vorgänger der heute vielgenannten «On demand»-Angebote. Nur meint «on demand» zusätzlich die Entkoppelung von fixen Verkehrszeiten und -routen.
Das bedeutet, das Fahrzeug steht dann zur Verfügung, wenn es benötigt wird, und nicht, wann es der Fahrplan vorsieht. Auch fährt es dorthin, wo der Kunde möchte, und nicht, wie es geplant ist. Während die Angebote auf den Linien 8, 24 und 28 als «Ruf»-Systeme eingerichtet sind, soll die in Kürze im Mühlental startende Linie 13 in der letzten Stufe als «On demand»-Verkehr ausprobiert werden. Die vbsh sind gespannt, wie sich der Versuchsbetrieb entwickelt und welche Auswirkungen dies haben könnte auf die eigenen Angebote der Zukunft.