
Auch der regionale Personenverkehr wird elektrisch
Die Verkehrsleistungen im regionalen Personenverkehr werden von Bund und Kanton gemeinsam bestellt. Mit seiner Klimastrategie strebt der Kanton Schaffhausen die Ökologisierung des Verkehrs und insbesondere des öffentlichen Verkehrs an. Der Kanton steht daher in der Pflicht, für die regionalen Buslinien eine Strategie für eine fossilfreie Busflotte zu erarbeiten. Die Energiefachstelle des Kantons Schaffhausen hat Ende 2022 den Auftrag zur Machbarkeitsstudie «Umstellung der Regionalbusse der vbsh auf fossilfreie Antriebe" vergeben. Über die Dekarbonisierung hinaus wurde dem beauftragten Gremium, an dem neben der Koordinationsstelle öffentlicher Verkehr (KöV), das unabhängige Beratungsunternehmen Infras und die vbsh als Datenlieferant mitgewirkt haben, als Ziel ins Pflichtenheft geschrieben, dass keine zusätzlichen Busse beschafft und keine damit in Zusammenhang stehenden zusätzlichen Stellen geschaffen werden dürfen.
Traktionsarten und Resultat
In der Studie wurden vier emissionsarme Traktionsarten miteinander verglichen:
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Verbrennungsmotor, Bio-/synthetische Treibstoffe
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Brennstoffzelle (Wasserstoff)
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Batteriebus, Depotlader (grosse Batteriekapazität)
- Batteriebus, Kombilader (reduzierte Batteriekapazität mit Depotladung und Ladefunktion für unterwegs)
Die wesentlichen Kriterien bei der Beurteilung der Traktionsarten waren die Erneuerbarkeit der Energiequelle, die Energieeffizienz und die Emissionen im Betrieb, bezogen auf den ganzen Lebenszyklus – inklusive Herstellung der Fahrzeuge. Fazit: Batterieelektrisch angetriebene Busse haben am besten abgeschnitten. Elektrobusse, die im Depot und unterwegs geladen werden können, erfüllen die Anforderungen des Schaffhauser Regionalverkehrs am besten und sollen zusammen mit der erforderlichen Ladeinfrastruktur beschafft werden. Das Resultat wird einstimmig von allen Mitwirkenden der Studie getragen. Gegenüber Bussen mit Wasserstofftechnologie weisen Batteriebusse eine deutlich bessere Energieeffizienz auf. Die Zulassungsstatistiken in Europa belegen diesen Trend im öffentlichen Nahverkehr eindrücklich.
«Wir freuen uns, dass wir als Besteller des Regionalverkehrs bereits in wenigen Jahren einen Meilenstein der kantonalen Klimastrategie umsetzen können – die Machbarkeitsstudie stellt dazu die richtigen Weichen.»
Die Stadt Schaffhausen als alleinige Eigentümerin der vbsh hat im Budget 2024 ein Darlehen in Höhe von 32 Millionen Franken an die vbsh beantragt für die Umstellung der Regionalbusflotte auf Elektrobusse.
«Mit der Umstellung der Regionalbusflotte auf einen batterieelektrischen Antrieb können im Depot Ebnat und der neuen Einstellhalle am Ebnatring Synergien im Betrieb, in der Werkstatt und bei der Ladeinfrastruktur optimal genutzt werden.»
Nächste Schritte
Die Beschaffungsphase der künftigen Elektrobusse startet im nächsten Schritt mit der Publikation der Ausschreibung. Es ist vorgesehen, wie bei der Elektrifizierung im Ortsverkehr vorzugehen und vorab zwei Vorserienbusse zu beschaffen. Im Ortsverkehr wurde ein auf dem Markt verfügbares Produkt in den laufenden Betrieb integriert und mit kontinuierlichen Anpassungen so optimiert, bis es den Bedürfnissen des Schaffhauser Streckennetzes entsprach. Das Vorgehen mit zwei Vorserienfahrzeugen hat sich bewährt und wird wiederholt. Die neuen Elektrobusse ersetzen die heutigen Dieselbusse schrittweise über die nächsten zehn Jahre.